Schwerpunkt: Regulierung vs. Agiliät
Mai 2024
Überbürokratisierung, kryptisch formulierte Vorschriften und komplexe Verfahren lähmen den Fortschritt und behindern das Wachstum. Unternehmen und speziell das Personalmanagement leiden an einem „Bürokratie-Burnout“ und klagen weiterhin über zu viele Vorschriften, gerade im Arbeitsrecht. Statt leicht zugänglich in einem einheitlichen Arbeitsgesetzbuch zusammengefasst, seien die Regelungen über viele Gesetze verstreut. Eine Trendwende wird benötigt, um moderne Personalarbeit erfolgreich gestalten zu können.
Alle rufen nach Deregulierung, doch der Schutz von Arbeitnehmerrechten setzt Leitplanken.
Die großen Parteien haben unterschiedliche Ideen, wie unternehmerisches Denken wieder in den Vordergrund rücken kann. Es gibt Bemühungen der Entbürokratisierung, aber diese fallen kleinteilig aus.
Das setzt die HR-Funktion unter Druck. Sie muss in sich flexibler werden, wenn sie die Gesamtorganisation agiler machen will. Ein guter Anfang wäre, das Arbeitsrecht an die Erfordernisse des gesellschaftlichen und technologischen Wandels anzupassen. Doch Agilität ist nicht allein eine Frage der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Agilität muss von innen gelebt werden, das heißt, die Personalfunktion selbst benötigt mehr Beweglichkeit, Offenheit, Veränderung. Flexible Rollen, Perspektivenwechsel und diverse Teams sind vielversprechende Ansätze.
Im Herausgeberinterview: Heike Prinz, Chief Talent Officer und Arbeitsdirektorin bei BAYER, erläutert, wie sie durch weniger Bürokratie und Hierarchie, schlankere Strukturen und schnellere Prozesse die Innovationskraft des Konzerns steigern und an alte Erfolge anknüpfen will.
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