Arbeiten in der Corona-Pandemie
Entgrenzungseffekte durch mobiles Arbeiten - und deren Vermeidung
Die Studie »Arbeiten in der Corona-Pandemie – auf dem Weg zum New Normal« und die Folgeergebnisse »Arbeiten in der Corona-Pandemie – Leistung und Produktivität im New Normal« sind auf große Resonanz gestoßen und die dort aufgegriffenen Fragestellungen sind heute nicht weniger aktuell. Das zeigen neben vielen journalistischen Anfragen auch viele Kontakte mit Unternehmen. Der Verlauf der Pandemie beeinflusst auch weiterhin unseren privaten wie beruflichen Alltag. Homeoffice, in Form von mobilem Arbeiten, ist weiterhin sehr gefragt, als Resilienzfaktor ist es Teil der Krisenstrategie. Langfristig werden hybride Arbeitskonzepte mit einem Mix von Arbeitsanteilen in und außerhalb des Unternehmens bestehen bleiben. Sehr viele Entscheidungstragende haben verstanden, welche Flexibilitäts-, Vereinbarkeits-, Nachhaltigkeits- und auch Produktivitätspotenziale hierdurch nutzbar sind. Mobile Arbeitsformen haben sich vom »Wohlfühlthema« für ausgewählte Mitarbeitende zu einem belastbaren Faktor betrieblicher Organisations- und Prozessplanung weiterentwickelt. Zudem hat die Krise wie ein Digitalisierungsbeschleuniger gewirkt und Mitarbeitende wie Führungskräfte und die Unternehmensleitung von der vitalen Bedeutung der Digitalisierung und der hierfür erforderlichen Kompetenzen und Arbeitskultur überzeugt.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns vorgenommen, die Befragungen vom Mai und November 2020 nicht als einmalige Aktion zu verstehen, sondern die Meinungs- und Umsetzungslage im Thema längerfristig in direkter Interaktion mit HRVerantwortlichen im Detail zu analysieren. Gemeinsam und in bewährter Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. – DGFP werden wir in den nächsten Monaten zu einzelnen weiteren Fragestellungen, die derzeit in deutschen Führungsetagen zum Thema »New Normal« diskutiert werden, aktuelle Informationen einholen und für Sie aufbereiten.
Nach dem ersten Durchlauf zum Fragenkomplex der Produk-tivität haben wir im zweiten Durchlauf die Frage in den Blick genommen, welche Folgen ein größeres Maß ortsund zeitflexibler Arbeit auf das Phänomen der Entgrenzung mit sich bringt. Unter Entgrenzung verstehen wir dabei eine fehlende Trennung von Arbeits- und Privatleben und die damit verbundenen Gefahren – insbesondere für die Gesundheit der Beschäftigten. Denn es ist, schon aus der Vor Corona-Zeit durch eine Reihe von Studien, die z.B. im jährlichen AOK-Fehlzeitenreport veröffentlicht werden, bekannt, dass zu viel Entgrenzung letztlich zu gesundheitlichen Einschränkungen durch mangelnde Erholung führen kann. Fasst man den Zusammenhang möglichst kurz zusammen, so könnte die Gleichung lauten: Produktivität braucht Erholung. Und Erholung setzt ein echtes »Abschalten« (im technischen wie im kognitiven Sinne) voraus.
Was also antworten unsere Teilnehmenden in diesem Fragenkomplex? Hier sind die Kernergebnisse und die Antworten der Kurzbefragung der 179 befragten HR- bzw. Unternehmensverantwortlichen im Dezember 2020 für Sie.